Samstag, Mai 20, 2006

The Da Vinci Code (Sakrileg) - Schnitzeljagd und Butterfahrt

USA 2006

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2006: Jahr der Fußball-WM mit einem bescheuerten Maskottchen ohne Hose und zugleich Kinostart der Dan Brown Bestsellerverfilmung „Sakrileg“. Beides eignet sich wunderbar als Gesprächsstoff, egal wo man sich gerade befindet. Im Kollegenkreis, unter Freunden oder als Thema bei Sabine Christiansen. Jeder hat zu diesen Ereignissen eine Meinung, ob man selbige nun hören will oder nicht. Schnell verwischen im (Vor-)Urteil über Ron Howards Adaption die Grenzen zwischen Aussagen über den theologisch streitbaren Kern mit der Qualität des Films. Denn so brisant und umstritten Browns Sicht auf die Kirche und das Christentum auch sein mag, das filmische Resultat fällt uninspiriert, öde und reichlich oberlehrerhaft aus.

Robert Langdon (Tom Hanks) ist ein international anerkannter Professor für Symbolologie (oder war es Symbolismus?). Als ein Mord in den heiligen Hallen des Louvre geschieht, wird er als Experte hinzugerufen. Der Tote hat es geschafft, eine verschlüsselte Botschaft zu hinterlassen, bevor er das Zeitliche segnete. Diese wenige Zeilen haben es in sich. Langdon, der von Capitain Fache (Jean Reno) zu den Umständen ausgefragt wird und sogar als Verdächtiger in der Mordsache gilt, erhält Unterstützung von der Dechiffrierexpertin Sophie Neveu (Audrey Tautou). In letzter Sekunde gelingt beiden die Flucht vor der Polizei. Nach einer Odyssee quer durch Paris finden sie schließlich bei Langdons altem Freund Sir Teabing (Ian McKellen) Unterschlupf. Teabing hütet ein Geheimnis, was den Lauf der Geschichte für alle Zeit ändern könnte.

Nach einer stilvollen Einführung in den dunklen geschichsträchtigen Gängen des Louvre und einem eiskalten rätselhaften Mord, rutscht „The Da Vince Code“ mit jeder Minute immer weiter in eine Art Schockstarre ab, deren Lähmung sich unmitelbar auf den Zuschauer übertragen kann. Die gigantische Schnitzeljagd zwischen Paris, französischer Provinz und London hält sich an einem theoretischen Überbau fest, der sich so ernst nimmt, dass man sich verwundert die Augen reiben muss. Unabhängig davon, für wie wahrscheinlich man Browns Hirngespinste hält, die er durchaus geschickt aus uns allen bekannten Anhaltspunkten zieht (das macht nämlich die Faszination des Stoffes aus, selber zum Entdecker zu werden, was so einfach ist, da jeder Da Vincis Gemälde und die Stationen der Verschwörung kennt bzw. selber erleben kann). Dramaturgisch fällt auf, dass nach der Exposition schnell die Luft raus ist. Es folgt ein ermüdendes Versteckspiel mit den üblichen Verfolgungsjagden und Hakenschlägen zwischen Hase und Igel. Der Igel, in diesem Fall das Duo Langdon und Sophie, erlebt stellvetretend für uns einen Crash-Kurs in Sachen christlicher Mystik und Mysterien. Diese Belehrung kulminiert in einer beinahe multimedialen Präsentation im PowerPoint-Stil. Auch wenn die Sequenz auf dem Anwesen von Sir Teabing didaktisch mit der Attitüde eines besserwisserischen Oberlehrers abgefilmt wurde, gehört sie doch zu wenigen Momenten, in denen der Film im Spiel mit Symbolik und der christlich geprägten Kulturgeschichte Interesse und Spannung zu erzeugen mag. Die Rückblenden auf Kreuzzüge und Hexenverbrennung (die typischen zwei Punkte jedes Diavortrags zum Thema „Die Geschichte der katholischen Kirche“) sind technisch überaus überzeugend gestaltet, was bei einem Budget von 150 Mio. US-$ vielleicht auch nicht anders zu erwarten war.

Überhaupt ist der Habitus von „The Da Vinci Code“ nur schwer zu ertragen. Aus Sicht des Films scheint es wohl nichts Schlimmeres zu geben, als einen Menschen, der das ganze Spinnennetz aus Vertuschung, Geheimbünden, Artefakten und Bibelcode nicht durchschaut oder durchschauen will. Obwohl: Noch schlechter weg kommen die Frauen, d.h. insbesondere Audrey Tautous Charakter darf immer wieder von ihren männlichen Begleitern auf die großen für so ein zierliches Persönchen einfach nicht zu begreifenden Zusammenhänge hingewiesen werden. Sie muss sich in einer solchen Anhäufung Erläuterungen und Belehrungen anhören, dass es fast ein an Wunder genzt, dass ihr noch kein Blut aus dem Ohr tropft. Bedenkt man die Auflösung, ergibt aber sogar das wiederum einen Sinn, jedenfalls innerhalb der verqueren autarken Weltsicht des Dan Brown.

Kann Regisseur Ron Howard für die Mängel des Drehbuchs von Akiva Goldsman bzw. des Romans von Dan Brown nicht unmittelbar in Haftung genommen werden (da ich Browns Vorlage nicht kenne, will ich die dramaturgischen Unzulänglichkeiten fairerweise einfach an beide adressieren), so muss er den Kopf für die lieblose Bebilderung der Geschichte und die katastrophale Schauspielführung herhalten. Subtilität war zwar noch nie Howards Stärke, aber in einer kraftvollen Geschichte fallen diese Mängel (siehe „Apollo 13“) nicht wirklich negativ auf. Bei „The Da Vinci Code“ sah er sich mit der Herausforderung konfrontiert, den beinahe selber zum Mythos geadelten Roman adäquat zu verfilmen. Ihm fällt nicht viel ein. Außer verfremdeten plakativen Einsprengseln der Kirchengeschichte und Traumata aus Langdons und Sophies Kindheit eilen er und Kameramann Salvatore Totino wie in einem Werbefilm von alten Gebäuden zu alten Gemäuern. Bemerkenswerte Einstellungen gelingen kaum. Ein Blick von Sophie in den Rückspiegel stellt für Sekundebruchteile die Augenpartie von Da Vincis Mona Lisa nach, ein netter Einfall, aber nicht mehr. Während auf die Bildarbeit das Attribut „routiniert“ mit viel Wohlwollen noch angewendet werden kann, ist Hans Zimmers Violinenschmalz besonders zum pathetischen Finale hin ein Fall für das Gesundheitsamt. Die Gefühlsduselei steigt ins Unerträgliche, wenn Hanks alias Langdon in den Pariser Nachthimmel blickt und dazu der Score in sakralen Höhen herumpoltert.

Ein Freund erzählte mir, dass dieser Langdon im Buch als „alternder Harrison Ford“-Typus umschrieben wird. Dumm nur, dass Ford bereits auf der Suche nach dem Heiligen Gral war und somit für das Projekt „Da Vinci“ ausfiel. Ansonsten wäre es vermutlich zu einer Parodie auf seine eigene Filmographie gekommen. Die Alternative, Tom Hanks, ist der eigentliche Fehlgriff von Howard. Seine Präsenz beschränkt sich auf eine neue Frisur. Selten eine so leidenschaftslose Leistung von Hanks gesehen. Einen Teil dieser Unlust mag auch auf das Konto seines Alter Egos gehen. Das Bemerkenswerteste an ihm ist der Umstand, dass er als Kind einst in einen Brunnen gefallen war (hör ich da den Namen Bruce Wayne?), woraus sich eine Phobie vor engen Räumen entwickelte. Da erscheint es nicht gerade hilfreich, wenn ihm mit Sophie Neveu eine zweite Valium-Bombe an die Seite gestellt wird. Was ist nur aus Audrey Tautou geworden? In „Wahnsinnig verliebt“ gelang es ihr mit Leichtigkeit aus den übergroßen „Amélie“-Fußstapfen herauszusteigen, nur um jetzt in die Rolle der treublickenden den Beschützerinstinkt weckenden Mademoiselle zurückzufallen. Quelle Déception!

Letztlich kann auch das große Brimborium nicht darüber hinwegtäuschen, dass Howards Verflimung den Charme einer zweieinhalbstündigen Butterfahrt ins beschauliche Sauerland besitzt. Der ganze aufgeblasene Zirkus um die arg strapazierte Weltverschwörung, Jesus vermeintliche Gattin und den jahrhundertealten Kampf der Geheimbünde passt so auch in eine alte „Terra X“-Folge im biederen ZDF-Vorabendprogramm. Wäre zumindest filmisch eine Aufarbeitung mit Raffinesse und Leidenschaft gelungen, hätten die inhaltlichen Längen vielleicht noch akzeptiert werden können. So wie das Resultat jetzt ausfällt, ist es nur dazu angetan in Lethargie und Gleichgültigkeit zu verfallen. Und das so wenige Tage vor der WM. Schlechtes Timing.

Erschienen bei kino.de.

6 Comments:

Anonymous Anonym said...

Dieser Rezension kann ich voll und ganz zustimmen. Ich bin guten Willens in diesen Film gegangen; als ich herauskam, war ich allerdings nur noch verärgert, gutes Geld für einen derartigen Schwachsinn ausgegeben zu haben.

Der absolute Höhepunkt dieses Schmalztiegels war dann aber doch das Ende, wo - natürlich absolut unerwarteterweise - beide Hauptfiguren sich umarmen und Neveu zufällig auch noch eine Nachfahrin Maria Magdalenas ist... wenigstens habe ich gelacht.

Mai 23, 2006 4:50 PM  
Anonymous Anonym said...

Mich verwundern eher die Leute, die sich wundern das der Film ein stinkelangweiliger, völlig unkontroverser MainMainMainstreamfilm ist. Hat Ron Howard außer seiner Mitwirkung an American Graffitie je etwas zustande gebracht, das einer Erwähnung wert gewesen wäre? Dazu dann noch Tom Hanks in der Hauptrolle - das ist als wenn man ein Lied von Phil Collins komponieren, von Brian Adams und Bon Jovi singen und von Dieter Bohlen produzieren lässt und sich dann wundert, wenn ekelhafter Akustiksirup dabei herauskommt.

Mai 28, 2006 10:56 PM  
Anonymous Anonym said...

Wenn ich die ganzen Kritiken hier lese freue ich mich erst recht auf den Film und werde mich überraschen lassen!

Juni 26, 2006 11:05 PM  
Blogger Scarlettfan said...

Habe mich in diesen Film reinschleppen lassen; von mir aus hätte ich ihn mir nicht angesehen. Dennoch habe ich versucht, ihm eine faire Chance zu geben und ihn nicht von Anfang an schlecht zu finden, nur weil Ron Howard Regie führt. Aber leider fand ich den Film einfach nur albern. Albern.

Albern nicht mal unbedingt deshalb, weil der Film mir erzählen will, dass ein tödlich angeschossener Kurator sich kriechend durch den Louvre schleppt und an verschiedenen Stellen codierte Botschaften hinterlässt. Albern auch nicht mal deshalb, weil ein Wissenschaftler des Mordes an diesem Kurator bezichtigt wird und sich deshalb auf die Flucht begibt, obgleich er zum Tatzeitpunkt einen Vortrag vor hunderten Menschen gehalten hat und somit ein wasserdichtes Alibi hat. Auch nicht der Umstand, dass der Bankdirektor unsinnigerweise die Polizei alarmiert und Hanks und Tautou in den Wald fährt, anstatt sie unauffällig im Safe Room seiner Bank mit Maßnahmen zu versehen. Ebenfalls die Tatsache, dass man - für den Zuschauer absolut langweilig - in epischer Länge rumrätselt, wie man eine Schatulle mit Buchstabenschloss öffnen kann, anstatt das verdammte Ding einfach vorsichtig auseinander zu bauen. Oder die Frage, warum Ian McKellen so einen Aufwand betreibt (Butler, eigenen Tod vortäuschen, etc.) - seine Ziele hätte er auch auf einfacherem Weg erreichen können. In diesem Film passiert viel, was unsinnig ist und nur deshalb stattfindet, um dem Zuschauer eine komplexe Thrillerhandlung vorzugaukeln und ihm zig unsinnige Plottwists und Wendungen zu zeigen. Nein, das alles fand ich noch nicht sooo albern.

Eher albern fand ich Sätze wie “Du bist Nachfahrin von Maria Magdalena” - selten so gelacht - vor allem weil der Unsinn im Film mit solch Ernsthaftigkeit aufgesagt wird, dass es der Sau graust. Noch alberner fand ich die ganze Konstruiertheit - zum Beispiel als Ian McKellen im Angesicht großer Gefahr völlig überraschend und aus dem Hut gezaubert folgenden Spruch aufsagen darf: “Zufällig steht mir ein Flugzeug zur Verfügung, mit dem wir fliehen können.” Muahaha. Ich “liebe” es, wenn ein Drehbuch sich ganz selbstgefällig vorher nicht eingeführte Dinge aus dem Hut zaubert, weil es der filmischen Handlung gerade dienlich ist. Noch alberner fand ich die ganze Storyline: Mein Gott, man muss sich nur mal auf der Zunge zergehen lassen, was dieser Film im Verlauf seiner Handlung im Detail zeigt, damit man vor Lachen zu Boden fällt. Es ist einfach grotesk und hanebüchen. Ja, ich weiß, es ist nur ein Märchen, aber trotzdem...

Wirklich albern fand ich aber, dass der Film eine Kirchenverschwörungstheorie runterleiert, die man schon vor 5 Jahren in n-tv-Dokus bewundern durfte. Dabei nimmt der Film sich auch noch sooo ernst, bierernst, todernst, und erzählt seine paranoide Geschichte ohne auch nur den Hauch von Selbstironie oder Humor - ganz so, als würde er nicht eine Verschwörungstheorie, sondern der Weisheit letzen Schluss verkünden. Zu allem Überfluss besitzt dieser Film eine unsägliche Oberlehrermentalität und versucht, den Zuschauer zu *belehren*. Mit plakativem Geschwätz in epischer Länge wird der Zuschauer zugetextet mit Dingen, die er eh schon weiß. Dabei ist die Story auch noch völlig unökonomisch erzählt: Erst nach neunzig Minuten wird erklärt, was der Heilige Gral ist. Ab und zu hält Ian McKellen einen Vortrag (bitte: Film soll in BILDERN erzählen, anstatt mit plakativem Geschwätz zu nerven), dann kommt wieder mal eine platt bebilderte historische Rückblende, die *nur* das zeigt, was der Geschichte gerade dienlich ist. Ein unmenschlich plump aufgezogener Film.

Apropos Zeit: Man merkt, wie Ron Howard und sein Drehbuchautor möglichst viel aus der Buchvorlage in den Film quetschen wollten. Warum um Himmels Willen? Die Funktion des Mediums Film ist es doch nicht, möglichst viel aus einer literarischen Vorlage möglichst originalgetreu umzusetzen, sondern die Quintessenz aus einer Buchvorlage zu ziehen und das Hauptthema filmisch ansprechend umzusetzen. Aber dieser Film hakt brav Handlungspunkte ab wie beim Malen nach Zahlen, anstatt mal einige unsinnige Plottwists und für einen Film (der seine Anliegen anders kommuniziert als ein Buch) völlig überflüssige Handlungspunkte zu streichen, mal was umzuschreiben, zu kompensieren, whatever. Dieses platte Abhaken der Handlung resultiert natürlich in einer Oberflächlichkeit der filmischen Handlung. Nirgendwo werden Akzente gesetzt, nichts wird vertieft, die Figuren werden nicht facettenreich dargestellt. Nein, in dieser grotesken filmischen Schnitzeljagd wird von einem Handlungspunkt zum nächsten gerannt - zweieinhalb Stunden lang. Es ist albern. Einfach albern. Und je mehr Handlungspunkte man in einen Film reinquetschen will, je gehetzter ein Film aufgezogen ist, desto alberner wird er freilich. Was da teilweise gezeigt und vor allem gesprochen wird, ist einfach unfreiwillig komisch. Mit erhobenem Zeigefinger wird eine Kirchenverschwörungstheorie aufgesagt, dann gibt es eine blödsinnige Fluchtszene, dann wird wieder oberflächliches Geschwätz aufgesagt, etc. - einfach grotesk. Dabei ist die Thrillerhandlung völliger Käse und die Thematik des Heiligen Grals nicht anspruchsvoll sondern aaalt. Witzig fand ich auch die blödsinnigen Rückblenden: Klein Tom Hanks fällt in den Brunnen -> ach, deshalb hat er jetzt Angst vor geschlossenen Räumen. Es ist einfach zum todlachen, wie platt und plakativ das alles gezeigt wird, als hielte man den Zuschauer für einen Idioten. Auch witzig, wie man ganz selbstgefällig die Rückblenden im Film platziert hat an zweckdienlichen Stellen.

Tom Hanks ist anwesend. Das wäre dann aber auch schon alles, was man dazu sagen kann. Was für eine gelangweilte, blasse und dröge Performance. Der Mann leistet nichts in diesem Film; fast scheint es, er habe keine Lust. Wie lange will er noch von seinen alten Erfolgen zerren? Wie lange glaubt er noch, der Kinozuschauer werde ihn nur des Markenzeichens “Tom Hanks” wegen gut finden? Wie lange will er seine gute Reputation noch zu Tode reiten? Mann, fang wieder an zu schauspielern wie du es früher getan hast!! So ein uninspiriertes Schlafwandeln durch einen zweieinhalb stündigen Film will ich nicht sehen. Ihm zur Seite steht Audrey Tautou, die sich für ihre “Leistung” hier den [i]Steven Seagal-Förderpreis für die eingefrorenste Mimik[/i] verdient hat. Selten so eine uncharismatische Performance gesehen. Dabei kann die Frau es ja eigentlich besser. Aber hier will einfach kein Funke überspringen. Ja, die Frau ist hübsch und hat amoksüße Rehaugen. Das reicht aber nicht, Schätzchen! Tom Hanks und Audrey Tautou... Was ein stocksteifes Duo! Da gibt es *keine* Chemie zwischen den Beiden. Dementsprechend langweilig ist es auch, ihnen bei ihrer zweieinhalb stündigen Schnitzeljagd zuzusehen. Ebenfalls mit von der Partie ist Alfred Molina in der Rolle des Kardinals, der in seiner Kutte und seiner fetten Wampe durch den Film läuft und dabei ausschaut als würde er schon mal im Kopf ausreichen, wie oft und wie gut er von seiner Filmgage nachher fressen gehen kann. Doch nicht alle Mimen haben enttäuscht: Ian McKellen spielt sehr gut, Paul Bettany spielt akzeptabel.

Das wahre Übel ist aber Ron Howards Unvermögen, seine Geschichte ordentlich zu inszenieren und in ansehnliche Kinobilder zu packen. Uninspiriert und uninspirierend. Ja, teuer war es, aufwändig auch. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass THE DA VINCI CODE filmisch und erzählerisch wenig zu bieten hat. Vor allem hat Ron Howard kein Gespür für Atmosphäre, keinen Sinn für Spannungen und Konflikte zwischen den Figuren, keine Vision über packende Bilder. Nichts. Stocksteif wird die (für den Film viel zu umfangreiche) Handlung lieblos *runtergespult*, anstatt vielsagende Bildkompositionen gibt es 0815-Kamerafahrten, anstatt spannender Story und prickelnden menschlichen Konflikten gibt es langweiliges Geschwätz und völlig groteske Fluchtszenen. Nein, mit seiner glattgewichsten, teuren, aber völlig langweiligen Optik sowie seiner hastig und oberflächlich untergespulten Handlung wirkt THE DA VINCI CODE irgendwie äh automatisiert, seelenlos, kalt. Ron Howards grenzdebile 2/1/2-Stunden-Schnitzeljagd hat den Charme einer Kaffeefahrt nach Castrop-Rauxel. Mal ehrlich, hätte ich nicht in jeder Szene entzückt in Audrey Tautous Rehaugen geguckt, hätte ich das Kino nach den ersten 30 Minuten verlassen. In diesem Film ist doch ALLES scheiße und uninteressant!

Juli 01, 2006 12:01 PM  
Blogger Marcus kleine Filmseite said...

@ scf

kann Dir in fast allem zustimmen. der film nimmt sich zu ernst und wichtig, dabei zeigt er nur eine eigentlich lächerliche "verschwörungstheorie" auf. allerdings versteh ich schon, dass der grundton ohne große ironie auskommt, das haben ja meist alle diese verschwörungen gemein. ansonsten würde sie sich selber entwerten. aber das von Dir auch angesprochene "oberlehrerhafte" hat mich viel mehr gestört, diese ständigen belehruungen gegenüber der kleinen audrey tautou, die auf ihren großen beschützer zu warten schien.

ron howard ist kein großer künstler, eher ein handwerker udn das merkt man dem film leider auch an. dabei fand ich howards "the missing" ganz nicht schlecht. weiß nicht, ob Du den kennst.

Juli 01, 2006 1:24 PM  
Anonymous Anonym said...

mein gott, ist doch nur ein film, regt euch nicht so auf!

Oktober 13, 2008 1:14 PM  

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