Ohne Limit - Außer Kontrolle
USA 2011
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In Ohne Limit, der von einer neuen Aufputschdroge und deren Nebenwirkungen erzählt, gleichen sich Form und Inhalt bisweilen überzeugend an. Ein erfolgloser Autor mit Schreibblockade steigt mit Hilfe einer ganz besonderen Form des Dopings zu einem Finanzgenie und Mastermind in Nadelstreifen auf. In die von Neil Burger (Der Illusionist) inszenierte Romanadaption mischen sich satirische Elemente mit Versatzstücken des Suspense- und Thriller-Genres.
Filmkritik:
Am Anfang steht ein Versprechen: Wenn Du diese Pille nimmst, dann wird sich Dein gesamtes Leben verändern. Du wirst kreativer, belastbarer, motivierter und smarter als jemals zuvor sein. Genau ein solches Wundermittel, verpackt in eine transparente und ziemlich unscheinbare Pille bringt den lange Zeit erfolglosen Autor Eddie Morra (Bradley Cooper) zurück auf die Erfolgsspur. Plötzlich ist nicht nur seine Schreibblockade verschwunden, Eddie entwickelt überdies ein geradezu übermenschliches Lern- und Erinnerungsvermögen, das es ihm erlaubt, an der Wall Street in kurzer Zeit ein kleines Vermögen zu erwirtschaften. Schließlich wird der gerissene Spekulant Carl Van Loon (Robert De Niro) auf ihn aufmerksam. Eddie soll ihm bei einem wichtigen Deal behilflich sein und eine bislang geheime Mega-Fusion vorbereiten.
Das Wundermittel ist kein Medikament, sondern eine neue Designerdroge namens NZT, die Eddies Leben fortan bestimmt. Dabei erlaubt sich der visuell berauschende Ohne Limit eine durchaus provokante These. Denn anders als die meisten Drogenfilme stellt die Geschichte zumindest anfangs vor allem die positiven Wirkungen von NZT in den Mittelpunkt. Und selbst später, als Eddies Abhängigkeit immer stärker wird, hat unser Ex-Autor und Neu-Banker weniger mit den Nebenwirkungen des Chemie-Cocktails als mit unliebsamen Verfolgern zu kämpfen, die es selber auf die Wunderdroge abgesehen haben. Die letztlich entscheidende Frage an uns, den Zuschauer, lautet in diesem Zusammenhang: Würden auch wir eine solche Pille nehmen, wenn sie uns reich und berühmt macht? Wenngleich manches von dem, was der Film aufzeigt, sicherlich Zukunftsmusik ist, so sind leistungssteigernde Präparate – in deutlich geringerer Konzentration – kein Science-Fiction mehr. Sie heißen Provigil oder Adderrall und sind gegen Rezept längst erhältlich.
Regisseur Neil Burger baut um diesen Bezug zu dem auch in unserer Gesellschaft allgegenwärtigen Leistungsgedanken einen nicht immer logischen, aber durchweg unterhaltsamen Thriller, dessen Fieberkurve sukzessive ansteigt. Eddies bisweilen abenteuerliche Trips auf NZT liefern ausreichend Futter für unser Auge, das mit hypnotischen Kamerazooms und schnellen Schnitten immer wieder gereizt und geschickt gesteuert wird. Dabei fällt die Einordnung der Geschichte in ein bestimmtes Genre nicht wirklich leicht. Mal wandelt Ohne Limit auf American Psycho-Spuren – ohne jedoch dessen Boshaftigkeit und Zynismus zu erreichen –, dann wieder tarnt sich der Plot als satirischer Wirtschaftskrimi, nur um zum Ende eine härtere Gangart anzuschlagen und in ein an Old Boy angelehntes Finale einzulenken.
Für Bradley Cooper erscheint die Rolle des plötzlich vom Erfolg verwöhnten Möchtegern-Autoren und Vorzeige-Yuppies wie maßgeschneidert. Selbst der arrogante Schnösel wird bei ihm zum Sympathieträger, dem man nahezu jeden Fehltritt verzeiht (das sogenannte „Guttenberg-Phänomen“). Im Gegensatz dazu bleiben Robert De Niro und die Australierin Abbie Cornish chronisch unterfordert. Ihre Figuren sind ohnehin mehr Staffage in einem bemerkenswert selbstsicher inszenierten Egotrip.
Für Programmkino.de.
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