Freitag, Februar 24, 2006

Oscars 2006 - Das Rennen ist eröffnet IV

Bester animierter Film:

Corpse Bride (2005) - Tim Burton, Mike Johnson
Hauru no ugoku shiro (2004) - Hayao Miyazaki
Meine Wahl/Oscars-Wahl: Wallace & Gromit in The Curse of the Were-Rabbit (2005) - Steve Box, Nick Park

Eine eindeutige Sache. Den Knuddelknetfiguren haben auch die Leichengesellen des Tim Burton nichts entgegenzusetzen. Würde dieser gewinnen, wäre das wohl nur als das schlechte Gewissen Hollywoods zu werten, da sein bereits leer ausgegangener "Nightmare before Christmas" eigentlich der bessere Film war (mit einem schmissigeren Score von Danny Elfman). Hayao Miyazaki ist zwar ein Liebling der Academy, gegen "Wallace & Gromit" dürfte aber auch er den kürzeren ziehen.

Bester fremdsprachiger Film:

Bestia nel cuore, La (2005) - Cristina Comencini (Italien)
Joyeux Noël (2005) - Christian Carion (Frankreich)
Oscars-Wahl: Paradise Now (2005) - Hany Abu-Assad (Palästina)
Meine Wahl: Sophie Scholl - Die letzten Tage (2005) - Marc Rothemund (Deutschland)
Tsotsi (2005) - Gavin Hood (Südafrika)

Ganz unpatriotisch sage ich mal, das ich "Sophie Scholl" sehr gerne als Sieger in dieser Kategorie sehen würde. Der Film ist beklemmend, hochdramatisch und die Rolle besonders von Julia Jentsch hervoragend gespielt worden. Nicht umsonst habe ich ihn bereits unter meine Top 10 für 2005 aufgeführt. Ein karges Kammerspoiel, was aber gerade deshlab große Emotionen freisetzt. Dennoch wird die Wahl der Academy auf "Paradise Now" fallen, ein eindeutig poltitisches Signal Richtung Naher Osten, was schade ist. Denn der Film des Palästinensers Abu-Assad ist zwar sehenswert aber auch äußerst holprig und teils sehr didaktisch erzählt. Die übrigen Filme dürften hier keine Rolle spielen.

Beste Dokumentation:

Meine Wahl: Darwin's Nightmare (2004) - Hubert Sauper
Enron: The Smartest Guys in the Room (2005) - Alex Gibney, Jason Kliot
Oscars-Wahl: Marche de l'empereur, La (2005) - Luc Jacquet, Yves Darondeau
Murderball (2005) - Henry Alex Rubin, Dana Adam Shapiro
Street Fight (2005) - Marshall Curry

Eigentlich müsste man darüber dieksutieren, ob "Die Reise der Pinguine" überhaupt ein Dokumentarfilm ist, oder vielmehr ein schön anzusehendes Märchen. Da aber schon Michael Moore für seinen "Bowling for Columbine" ausgezeichnet wurde, ist klar, dass hier Aufmerksamkeit mehr als die Qualität des Filmemachers entscheidet. Und weil die Pinguine doch soooo putzig sind, werden sie den Goldjungen mit nach Hause nehmen. Keine Frage, dass Hubert Sauper mit "Darwins Albtraum" ein dokumentarisch viel beeindruckendes Porträt gelungen ist.