Sonntag, August 20, 2006

Die Quereinsteigerinnen - Ode an die Unprofessionalität

D 2006

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Neben "Emmas Glück" startet diese Woche mit "Die Quereinsteigerinnen" ein weiterer sehenswerter Film aus deutschen Landen in ausgesuchten Programmkinos. Die beiden Kölner Regisseure Rainer Knepperges und Christian Mrasek (beide sind Mitglieder der "Kölner Gruppe" an) erzählen im Stil eines Urlaubsvideos die absurde Geschichte von zwei Freundinnen (dargestellt von Nina Proll und Claudia Basrawi), die den Chef eines großen deutschen Telekomkonzern entführen, um so ihrer Forderung nach einer Wiederafustellung der alten gelben Telefonzellen Nachdruck zu verleihen. Klingt nicht nur bescheuert, ist es auch. Der Charme des Amateurhaften liegt über dem Projekt "Rettung der Telefonzellen" ebenso wie über dem gesamten Film. So als hätten Christoph Schlingensief und Helge Schneider eine Neuverfilmung von "Die fetten Jahre sind vorbei" gedreht, lebt die Satire von ihrem trashigen 70er-Jahre-Gefühl und dem für den Zuschauer sichtbaren Spaß aller Mitwirkenden. Heimorgel, Mensch-ärgere-Dich-nicht und Eierlikör, was braucht man mehr, um glücklich zu sein? Alles weitere gibt es bei Critic.de schwarz auf weiß nachzulesen.