Donnerstag, August 10, 2006

FFF 2006 - 13 (Tzameti), H6 & Behind the Mask

13 (Tzameti)

+++1/2

Und da haben wir ihn: den aufwühlenden, mitreißenden Abstieg in die Hölle. Eine andere Variante von HOSTEL, schildert 13(TZAMETI) Abgründe, die man so nicht für möglich halten möchte, die aber wohl dennoch existieren. Regisseur Gela Babluani dreht sein existenzialistisches Thriller-Drama in schwarz-weiß, was die Kontraste besonders hervorhebt und im zweiten Teil eine äußerst kalte, bedrohliche Stimmung erzeugt. Unterschätzen sollte man auch nicht die Nachwirkungen, die sein Film auslöst. Noch lange bleiben einem die Bilder im Gedächtnis, durchlebt man innerlich die Qualen der Opfer bzw. versucht sich in diese hineinzuversetzen. Kinematographisch und dramaturgisch ein Ausnahmefilm. Eine auführliche Besprechung wird sicherlich noch folgen.


H6: Diary of a Serial Killer

++1/2

Antonio Frau gehört zu den Psychopathen, die ihr Handeln mit religiösen Motiven erklären wollen, die gerne klassische Musik hören und sich auch sonst gern intellektuell geben. Auch hat er sonst einige Gemeinsamkeiten mit dem berühmten Hannibal Lector. Daraus wird ersichtlich: H6 bedient sich im großen Fundus der Serienkiller, wobei es ihm sichtlich an einer eigenen Note mangelt. Auch bemüht der Film wieder nur die üblichen Muster, bis hin zu klischeebesetzten Nebenfiguren. Handwerklich macht H6 schon was her, elegant zrikuliert die Kamera durch die Räume der heruntergekommenen Pension, verfolgt sie Antonios "Wirken". Und auch Fernando Acaso macht seine Sache nicht wirklich schlecht. Warum der Film dennoch nicht überzeugen kann, ist schwer zu sagen. Vermutlich nagt an ihm die Last seiner Vorbilder. Auch sind Antonios Monolge eher etwas für ein Priesterseminar, als für einen verstörenden Serienkillerfilm. Aus den üblichen Grundfesten des Genres kann H6 jedenfalls zu keiner Zeit ausbrechen.

Behind the Mask

+++

Eigentlich eine selbstverliebte und selbstverspielte Liebeserklärung an das Serienkiller/Slasher-Kino, macht BEHIND THE MASK besonders in den ersten 60 Minuten ungemein viel Spaß. Wer sich nur etwas im Genre, angefangen von FREITAG der 13. bis NIGHTMARE ON ELM STREET, auskennt, dürfte in den Zustand des Dauergrinsens verfallen. Selten hat ein Film so mit den Gesetzen des Genres gespielt, besonders gegen Ende denkt er sein zuvor entworfenes Szenario konsequent weiter. Das sorgt dann zwar weniger für echte Spannung (an dieser mangelt es BEHIND THE MASK fast zwangsläufig), dafür möchte man Regisseur Scott Glosseman ob seiner selbstbewussten Zerlegung des Horrormythos stehend applaudieren. Noch lange werde ich an die unzähligen genialen Ideen denken müssen. Allein schon wie Leslie seinen Plan en detail der verduzten Journalistencrew darlegt, wie der Film dabei satirisch mit den Ritualen des Horrorkinos arbeitet, ist das Eintrittsgeld mehr als wert. Ein rundum zufriedenstellender Abschluss des diesjährigen FFF!


Fazit des FFF 2006: Ein überdurchschnittliches Programm, jedenfalls trifft das auf die von mir besuchten Filme zu. Nur ein wirklicher Reinfall (Bad Blood), was aber vermutlich auch an mir lag, kann ich mit solch religiös-übersinnlichen Werken nicht wirklich viel anfagen. Dafür eine Reihe höcht unterhaltsamer und provokanter Filme gesehen, die eine gute Chance auch auf eine Kinoauswertung haben dürften. Ich denke da besonders an The Method und 13. Und dank Hatchet und Severeance fließt auch wieder neues Blut in den zuletzt etwas ausgetrockneten Adern des Splatter-Genres. Auf ein Neues in 2007!

2 Comments:

Blogger Lost in Imagination said...

na was issn nun mit BRICK ? *g*

August 12, 2006 12:16 PM  
Blogger Marcus kleine Filmseite said...

hehe, kommt kommt! *g*

August 14, 2006 11:24 PM  

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