The Contract - B-Movie mit A-Stars
USA 2006
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Um Bruce Beresford (Miss Daisy und ihr Chauffeur, Paradise Road) ist es in den vergangenen Jahren ruhig geworden. Mit dem altmodischen Thriller The Contract kehrt er nun auf den Radarschirm Hollywoods zurück. Morgan Freeman und John Cusack liefern sich darin ein klassisches Katz- und Maus-Spiel. Hält sich die Spannung auch in Grenzen, so kann Beresfords Comeback zumindest mit der Spielfreude seiner beiden Hauptdarsteller und geschliffenen, pointierten Dialogen punkten.
Filmkritik:
Dem alleinerziehenden Vater Ray (John Cusack) fällt es zunehmend schwer, seinen pubertierenden Sohn Chris (Jamie Anderson) zu erreichen. Gerade seit dem Tod der Mutter zieht sich Chris immer mehr zurück, kommt es zwischen Vater und Sohn des Öfteren zu lautstarken Auseinandersetzungen. Ein Campingtrip in die unberührte Wildnis Washingtons soll helfen, das angespannte Verhältnis wieder zu verbessern. Als Ray und Chris in einem Fluss den Körper eines Mannes treiben sehen, beschließen sie, ihn zu retten. Sie können zu jenem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass dieser als eiskalter Profi-Killer sein Geld verdient. Carden (Morgan Freeman) und seine Männern haben eigentlich den Auftrag, einen exzentrischen Milliardär auszuschalten. Ein Unfall, bei dem Carden in die Hände der Polizei fällt, verhindert zunächst die Durchführung des Mordplans. Als Ray bewusst wird, mit wem er es da zu tun hat, beschließt er den Killer an die Polizei auszuliefern. Cardens Männer wiederum wollen das mit allen Mitteln verhindern.
Von da an entwickelt sich The Contract zu einem geradlinigen Survival-Thriller vor malerischer Kulisse. Während Ray und Anhang ihren Verfolgern stets einen Schritt voraus sind, versuchen das FBI im Hintergrund die Fäden zu ziehen. Damit knüpft Bruce Beresford zumindest was das Genre angeht an seinen letzten großen Box Office-Erfolg Doppelmord an. Der stark plotgetriebene Film dürfte aber kaum für echte Thrills sorgen. Das Anziehen der Spannungsschraube verläuft eher auf dem Niveau eines gemütlichen durchschnittlichen TV-Krimis, wie auch sonst die Inszenierung reichlich unspektakulär und eher auf Fernsehfilm-Niveau anmutet. Alles solide, aber weit und breit kein Moment, der einem länger in Erinnerung bleiben wird. Sogar die ansonsten äußerst elegante und verspielte Kameraarbeit eines Dante Spinotti fällt nicht weiter auf. In diesem Fall beschränkt er sich darauf, nett anzusehende Panoramabilder von unberührter Natur abzufilmen.
Beresford seinerseits gefällt sich darin, das Tempo aus der Handlung herauszunehmen und seine beiden Leads einem zumeist nur verbalen Schlagabtausch auszusetzen. Die Routiniers Cusack und Freeman nehmen diese Rollen dankbar an. The Contract bot ihnen die Möglichkeit, aus den üblichen Rollen, für die sie gemeinhin besetzt werden, auszubrechen. Freeman darf zumindest anfänglich endlich einmal den „Bad Guy“ geben, der bereit ist, gegen ein entsprechendes Salär über Leichen zu gehen.
Dass die Klassifizierung des Films als Thriller formal zwar richtig aber lange noch nicht aussagekräftig sein muss, spiegelt sich zudem in den für das Genre ungewöhnlich pointenreichen Dialogen vor allem zwischen Freeman und Cusack wider. Die mitunter sarkastischen Kommentare entschuldigen für so manch andere Einfallslosigkeit des Drehbuchs, das in dramaturgischer Hinsicht allenfalls über B-Movie-Qualitäten verfügt. Dank seiner beiden Hollywood-Stars bleibt The Contract jedoch eine Veröffentlichung als Video-Premiere erspart.
Für Programmkino.de.
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