Montag, März 06, 2006

Oscars 2006 - Zwei Cowboys und der große Crash

- Bester Film: "L.A. Crash"
- Beste Regie: Ang Lee für "Brokeback Mountain"
- Beste Darstellerin (Hauptrolle): Reese Witherspoon in "Walk the Line"
- Bester Darsteller (Hauptrolle): Philip Seymour Hoffman in "Capote"
- Beste Darstellerin (Nebenrolle): Rachel Weisz in "Der ewige Gärtner"
- Bester Darsteller (Nebenrolle): George Clooney in "Syriana"
- Bestes Original-Drehbuch: Paul Haggis und Bobby Moresco für "L.A. Crash"
- Bestes adaptiertes Drehbuch: Larry McMurtry und Diana Ossana für "Brokeback Mountain"
- Bester fremdsprachiger Film: "Tsotsi" (Südafrika)
- Bester Animationsfilm: "Wallace & Gromit: Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen"
- Beste Kamera: "Die Geisha"
- Bester Schnitt: "L.A. Crash"
- Bester Ton: "King Kong"
- Beste Toneffekte: "King Kong"
- Beste Filmmusik: "Brokeback Mountain"
- Bester Filmsong: "It's Hard Out Here for a Pimp" aus "Hustle & Flow"
- Beste Kostüme: "Die Geisha"
- Beste Maske: "Die Chroniken von Narnia"
- Beste Ausstattung: "Die Geisha"
- Beste Spezial-Effekte: "King Kong"
- Bester Dokumentarfilm: "Die Reise der Pinguine"
- Bester kurzer Dokumentarfilm: "A Note of Triumph: The Golden Age of Norman Corwin"
- Bester kurzer Trickfilm: "The Moon and the Son: An Imagined Conversation"
- Bester kurzer Realfilm: "Six Shooter"
- Ehren-Oscar für das Lebenswerk: Robert Altman (Regisseur/Autor)

Quelle: stern.de

Wie bereits andernorts geschrieben, bin ich mit den Ergebnissen doch recht zufrieden. Zwar hätte ich auch "Brokeback Mountain" knapp gegenüber "Crash" bevorzugt, das heißt aber noch nicht, dass man von einem Fehlurteil der Academy wie seiner Zeit bei "Shakespeare in Love" sprechen kann, der den Preis gegen Steven Spielbergs "Der Soldat James Ryan" errang. "Brokeback Mountain" ist für mich der bessere Film, weil seine Erzählstruktur nicht so konstruiert wirkt, wie das noch bei "Crash" der Fall ist. Bei "Brokeback Mountain" geschieht alles organisch aus den Charakteren und ihren Verhaltensweisen heraus, jedenfalls hat man als Zuschauer dieses Gefühl, während bei "Crash" immer der große Masterplan des Herrn Haggis hervorlugt. Genaueres zu "BBM" folgt dann in einer Kritik.

Glückwunsch an Philip Seymour Hoffman und Reese Witherspoon. Zwei würdige Sieger in ihren Kategorien. Vor allem Hoffman hat es nach Jahren in der zweiten Reihe verdient. Keine Üebrraschung auch bei den Nebendarstellern. George Clooney darf als Kompensation für seinen übergangenen "Good Night, and Good Luck" einen Oscar mit nach Hause nehmen, auch wenn Jack Gyllenhaal ganz klar die eindrucksvollere Leistung abgeliefert hat. Besondere Freude über den Oscar für "It's hard out there for a Pimp" als "Bester Song" aus dem Film "Hustle & Flow". Ein toller kleiner Film, der seine Musik wunderbar einsetzt. Selbst Rap-Hasser müssen das neidlos anerkennen.

4 Comments:

Blogger Scarlettfan said...

Schlimm genug, dass Scarlett nicht nominiert wurde, muss auch noch Rachel Weisz den Oscar bekommen. War nicht auch Catherine Keener für ihre phantastische Leistung in CAPOTE nominiert? Wozu also Rachel Weisz?

Memoirs of a Geisha war zwar handwerklich überaus gelungen, aber Oscars hat er sich schon aus dem Grund nicht verdient, weil er erzählerisch eher schwach war. Nun sollte der visuelle Aspekt in einem Film nicht zum äh Selbstzweck verkommen, sondern es muss eine Verbindung von Form und Inhalt geben. Ein Film, der optisch hui, aber inhaltlich eher pfui ist, har sich meiner Meinung nach auch keinerlei Filmpreis verdient.

Neben CRASH als bester Film, ist, finde ich, die schlimmste Entscheidung der Oscar für WALLACE AND GROMIT. Burtons CORPSE BRIDE ist diesem Film haushoch überlegen.

Reese Witherspoon habe ich nicht gesehen, da ich WALK THE LINE nicht kenne. Aber ich vermute, dass sie ausgezeichnet wurde, weil sie halt Ameica's Sweetheart ist (warum auch immer, denn ich finde sie unsympathisch).

Im Großen und Ganzen also eine unsinnige Veranstaltung. Man, bin ich froh, dass ich heute Nacht brav geschlafen habe, anstatt diese Show zu sehen.

Aber Hoffman war verdient.

März 06, 2006 7:41 PM  
Blogger Marcus kleine Filmseite said...

ja, die nicht-beachtung ist für mich der eigentliche aufreger, viel mehr als die frage ob "crash" jetzt besser als "BBM" ist oder nicht. wenn sie schon nicht in "match point" berücksichtigt wird, wofür dann noch? vermutlich bekommt sie in einigen jahren eine nominierung für einen viel schlechteren film.

"die geisha" fand ich abgesehen von der grandiosen optik (austattungs-oscar hätte genügt, da geb ich Dir recht)ga rnicht mal so platt und uninteressant, wenn man akzeptiert, dass der film kein realistisches porträt japans zeigen will. fand nur die letzte halbe stunde viel zu langatmig, das hat er mit "münchen" für mich gemein.

reese witherspoon ist mir vor "walk the line" nicht wirklich als gute schauspielerin aufgefallen. da kann sie aber wirklich auftrumpfen, unabhängig von ihrem gesang. denn das zahnpasta-lächeln gehört als june carter einfach dazu, jedenfalls auf der bühne. aber auch abseits davon gibt sie ein wirklich stimmiges, starkes bild dieser für johnny cash so bedeutenden frau ab.

zu hoffman: kein widerspruch! ;-)

März 07, 2006 2:22 PM  
Blogger Scarlettfan said...

Ich habe von Reese Witherspoon bisher nur diese brunzdumme Alabama-Komödie (wie hieß der Film noch mal?) gesehen und fand sie grauenhaft. Deine positiven Worte über ihre Leistung in Walk The Line lassen mich neugierig werden. Ich werde mir den Film mal auf DVD ansehen später mal.

März 07, 2006 8:58 PM  
Blogger Marcus kleine Filmseite said...

mach das! ich war bislang auch kein anhänger von ihr oder ihrer filme ("solange Du da bist" war der letzte teifpunkt vor "walk the line"), aber für diese rolle ist sie wirklich perfekt besetzt.

März 08, 2006 3:07 PM  

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