Syriana - Im Spinnennetz
Syriana USA 2005
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Kann Systemanalytik spannend sein? Und wie! Das belegt der neue Film des „Traffic“-Autors Stephen Gaghan mit George Clooney und Matt Damon in den Hauptrollen.
Wenn es einem als Zuschauer nach dem Kinobesuch von „Syriana“ irgendwie schwindelig und schummerig zu Mute ist, so ist das eingetreten, was Regisseur und Autor Stephen Gaghan mit seinem Film wohl auch erreichen wollte. Das komplizierte Namensgeflecht, die versteckten Intrigen und Verwicklungen, millionenschwere Deals und Verschwörungen, all das ist Teil eines großen Puzzles, was auf den Namen „Ölgeschäft“ lautet. In dieses Netz verstrickt sich auch der erfahrene CIA-Agent Bob Barnes (George Clooney). Erst als er schon in die Falle getappt ist, merkt Bob, dass sein alter Auftraggeber ein doppeltes Spiel mit ihm spielt. Ähnlich ergeht es auch dem ehrgeizigen Karriereanwalt Bennet Holiday (Jeffrey Wright). Eigentlich soll er die Fusion zweier Mineralölkonzerne untersuchen, doch je mehr er mit seinen Nachforschungen Unangenehmes zu Tage fördert, desto stärker wird er von den machtbewussten Interessengruppen unter Druck gesetzt. Der Energie-Analyst Bryan Woodman (Matt Damon) berät einen Prinzen (Alexander Siddig), der mit seinem Bruder um die Thron-Nachfolge kämpft. Und dann gibt es da noch den jungen pakistanischen Gastarbeiter Wasim (Mazhar Munir). Als er im Zuge eines Eigentümerwechsels an einem Ölfeld seinen Job verliert, fällt er radikalen Islamisten in die Hände, die ihn für ihre Sache zu instrumentalisieren wissen.
Es gibt den Tag und die Nacht, das Schwarz und das Weiß und irgendwie zwischen diesen beiden Polen liegt das kleine Fleckchen, an dem Beides zu Grau wird und die Grenzen verwischen. Nicht anders verhält es sich mit „Syriana“. Man könnte es sich leicht machen und in dem vom Schmiermittel der Korruption am Laufen gehaltenen Ölgeschäft mit eindeutigen Schuldzuweisungen und Gut/Böse-Schemata arbeiten. Das ergäbe einen langweiligen, belanglosen Film. Gaghan geht den schwierigeren und für uns Zuschauer fordernden Weg. In diesem Mikrokosmos verwandeln sich Freunde in Gegner, Verbündete werden zu Verrätern und alle bilden untereinander ein geschlossenes autarkes System. Wenn vordergründig Profitgier die Konzerne antreibt, hängen dahinter doch auch Interessen von nationaler Bedeutung. Politik und Wirtschaft scheinen nirgendwo so eng verzahnt wie hier. Weil die Versorgung mit dem schwarzen Gold essentiell für eine Volkswirtschaft ist, gibt es um diesen immer kleiner werdenden Kuchen ein tödliches, dreckiges Hauen und Stechen.
„Syriana“ führt uns direkt in dieses Labyrinth aus dem jeder Ausgang nur in ein noch größeres Chaos zu münden scheint. Stilistisch bereitet Gaghan die gegenseitigen Abhängigkeiten und Verflechtungen mittels vier sich kreuzender Geschichten auf. Irgendwann werden sich alle einmal begegnen, bewusst oder unbewusst. Und auch wenn wir nicht immer genau wissen, was da vor unseren Augen abläuft, erzeugt der Film mit der erzwungenen Beiläufigkeit seiner Erzählstruktur ein beklemmendes Gefühl. Alles geschieht so verständlich, so einstudiert. Längst gelten in diesem Business andere Gesetze und Interessen. Skrupel wären dabei nur hinderlich. Äußerst distanziert, fast unbeteiligt nähert sich Gaghan den vier Storylinien. Mit einer nervösen, wackligen Handkamera erzeugt Roger Elswit eine kühle Nähe, die paradoxerweise nicht berührt, sondern zur fast schon sachlichen Analyse des zuvor Gesehenen einlädt. Nur selten steuert Gaghan das emotionale Zentrum in uns an, dann jedoch erwischt und schockiert „Syriana“ unmittelbar. Fast so als wäre beim schnarchigen Telekolleg Chemie ein Reagenzglas explodiert.
Hintergrund und Ausgangspunkt für den Film stellt der spektakuläre Enthüllungsbericht „See No Evil“ des ehemaligen CIA-Agenten Robert Baer dar. Ein Insider also, der weiß wovon er schreibt. Und gerade weil man nie das Gefühl hat hier werde etwas künstlich für die große Leinwand aufgeblasen, erschrecken die sezierten Zusammenhänge. Eigentlich ist es uns egal, woher das Zeug kommt, mit dem wir unsere Wohnungen heizen und unsere Autos betanken. Es sollte uns aber nicht egal sein, das ist Gaghans Punkt. Dazu illustriert er das Korruptionsgebilde mit einer Unmenge an Details, Namen und Ortswechsel. Das hat etwas von einer geerdeten Ausgabe eines Spionagethrillers, der Action mit einer spröden Aneinanderreihung von mehr oder weniger konspirativen Treffen verbindet. Das ist mitunter mühselig und anstrengend nachzuvollziehen, aber einfache Antworten auf eine solch komplexe Welt können nur Demagogen versprechen. Gaghans zeigte bereits mit seinem Drehbuch zu dem ähnlich strukturierten „Traffic“, wie das Zerlegen eines großen Puzzles in episodenhafte Einzelteile gelingen kann. Das Ergebnis hier ist also keinesfalls ein Zufallsprodukt.
Vermarktet wird „Syriana“ nicht über die Story, sondern, da steht der Film dann wieder ganz in der Tradition der großen Blockbuster, über die Namen „Clooney“ und „Damon“. Ein kleiner Trick, bedenkt man, wie wenig Gaghans Werk über das Spiel einzelner Darsteller funktioniert. Die Auszeichnung George Clooneys als „Best Supporting Actor“ mit dem Golden Globe und die Oscar-Nominierung müssten stellvertretend für das ganze Ensemble gelten. Hochkonzentriert und präzise zeigen auch Christopher Plummer, William Hurt und Chris Cooper in wichtigen Nebenrollen ihr Können. „Syriana“ kann als das gelungene Experiment betrachtet werden, den Spruch „Evertything is Connected“ zu einem zweistündigen spannenden Kinoextrakt zu filtern.
Diese Kritik ist zuerst erschienen bei evolver.
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Kann Systemanalytik spannend sein? Und wie! Das belegt der neue Film des „Traffic“-Autors Stephen Gaghan mit George Clooney und Matt Damon in den Hauptrollen.
Wenn es einem als Zuschauer nach dem Kinobesuch von „Syriana“ irgendwie schwindelig und schummerig zu Mute ist, so ist das eingetreten, was Regisseur und Autor Stephen Gaghan mit seinem Film wohl auch erreichen wollte. Das komplizierte Namensgeflecht, die versteckten Intrigen und Verwicklungen, millionenschwere Deals und Verschwörungen, all das ist Teil eines großen Puzzles, was auf den Namen „Ölgeschäft“ lautet. In dieses Netz verstrickt sich auch der erfahrene CIA-Agent Bob Barnes (George Clooney). Erst als er schon in die Falle getappt ist, merkt Bob, dass sein alter Auftraggeber ein doppeltes Spiel mit ihm spielt. Ähnlich ergeht es auch dem ehrgeizigen Karriereanwalt Bennet Holiday (Jeffrey Wright). Eigentlich soll er die Fusion zweier Mineralölkonzerne untersuchen, doch je mehr er mit seinen Nachforschungen Unangenehmes zu Tage fördert, desto stärker wird er von den machtbewussten Interessengruppen unter Druck gesetzt. Der Energie-Analyst Bryan Woodman (Matt Damon) berät einen Prinzen (Alexander Siddig), der mit seinem Bruder um die Thron-Nachfolge kämpft. Und dann gibt es da noch den jungen pakistanischen Gastarbeiter Wasim (Mazhar Munir). Als er im Zuge eines Eigentümerwechsels an einem Ölfeld seinen Job verliert, fällt er radikalen Islamisten in die Hände, die ihn für ihre Sache zu instrumentalisieren wissen.
Es gibt den Tag und die Nacht, das Schwarz und das Weiß und irgendwie zwischen diesen beiden Polen liegt das kleine Fleckchen, an dem Beides zu Grau wird und die Grenzen verwischen. Nicht anders verhält es sich mit „Syriana“. Man könnte es sich leicht machen und in dem vom Schmiermittel der Korruption am Laufen gehaltenen Ölgeschäft mit eindeutigen Schuldzuweisungen und Gut/Böse-Schemata arbeiten. Das ergäbe einen langweiligen, belanglosen Film. Gaghan geht den schwierigeren und für uns Zuschauer fordernden Weg. In diesem Mikrokosmos verwandeln sich Freunde in Gegner, Verbündete werden zu Verrätern und alle bilden untereinander ein geschlossenes autarkes System. Wenn vordergründig Profitgier die Konzerne antreibt, hängen dahinter doch auch Interessen von nationaler Bedeutung. Politik und Wirtschaft scheinen nirgendwo so eng verzahnt wie hier. Weil die Versorgung mit dem schwarzen Gold essentiell für eine Volkswirtschaft ist, gibt es um diesen immer kleiner werdenden Kuchen ein tödliches, dreckiges Hauen und Stechen.
„Syriana“ führt uns direkt in dieses Labyrinth aus dem jeder Ausgang nur in ein noch größeres Chaos zu münden scheint. Stilistisch bereitet Gaghan die gegenseitigen Abhängigkeiten und Verflechtungen mittels vier sich kreuzender Geschichten auf. Irgendwann werden sich alle einmal begegnen, bewusst oder unbewusst. Und auch wenn wir nicht immer genau wissen, was da vor unseren Augen abläuft, erzeugt der Film mit der erzwungenen Beiläufigkeit seiner Erzählstruktur ein beklemmendes Gefühl. Alles geschieht so verständlich, so einstudiert. Längst gelten in diesem Business andere Gesetze und Interessen. Skrupel wären dabei nur hinderlich. Äußerst distanziert, fast unbeteiligt nähert sich Gaghan den vier Storylinien. Mit einer nervösen, wackligen Handkamera erzeugt Roger Elswit eine kühle Nähe, die paradoxerweise nicht berührt, sondern zur fast schon sachlichen Analyse des zuvor Gesehenen einlädt. Nur selten steuert Gaghan das emotionale Zentrum in uns an, dann jedoch erwischt und schockiert „Syriana“ unmittelbar. Fast so als wäre beim schnarchigen Telekolleg Chemie ein Reagenzglas explodiert.
Hintergrund und Ausgangspunkt für den Film stellt der spektakuläre Enthüllungsbericht „See No Evil“ des ehemaligen CIA-Agenten Robert Baer dar. Ein Insider also, der weiß wovon er schreibt. Und gerade weil man nie das Gefühl hat hier werde etwas künstlich für die große Leinwand aufgeblasen, erschrecken die sezierten Zusammenhänge. Eigentlich ist es uns egal, woher das Zeug kommt, mit dem wir unsere Wohnungen heizen und unsere Autos betanken. Es sollte uns aber nicht egal sein, das ist Gaghans Punkt. Dazu illustriert er das Korruptionsgebilde mit einer Unmenge an Details, Namen und Ortswechsel. Das hat etwas von einer geerdeten Ausgabe eines Spionagethrillers, der Action mit einer spröden Aneinanderreihung von mehr oder weniger konspirativen Treffen verbindet. Das ist mitunter mühselig und anstrengend nachzuvollziehen, aber einfache Antworten auf eine solch komplexe Welt können nur Demagogen versprechen. Gaghans zeigte bereits mit seinem Drehbuch zu dem ähnlich strukturierten „Traffic“, wie das Zerlegen eines großen Puzzles in episodenhafte Einzelteile gelingen kann. Das Ergebnis hier ist also keinesfalls ein Zufallsprodukt.
Vermarktet wird „Syriana“ nicht über die Story, sondern, da steht der Film dann wieder ganz in der Tradition der großen Blockbuster, über die Namen „Clooney“ und „Damon“. Ein kleiner Trick, bedenkt man, wie wenig Gaghans Werk über das Spiel einzelner Darsteller funktioniert. Die Auszeichnung George Clooneys als „Best Supporting Actor“ mit dem Golden Globe und die Oscar-Nominierung müssten stellvertretend für das ganze Ensemble gelten. Hochkonzentriert und präzise zeigen auch Christopher Plummer, William Hurt und Chris Cooper in wichtigen Nebenrollen ihr Können. „Syriana“ kann als das gelungene Experiment betrachtet werden, den Spruch „Evertything is Connected“ zu einem zweistündigen spannenden Kinoextrakt zu filtern.
Diese Kritik ist zuerst erschienen bei evolver.
12 Comments:
Naja, ein Experiment in Sachen "Everything is connected" hat seinerzeit auch schon "Magnolia" auf's Parkett gelegt und da hat es sogr zu drei Stunden Spannung gereicht.
Ich muss ganz ehrlich sagen, das ich lange Zeit nicht wusste, wohin dieser Film mit mir gehen möchte. Erst gegen Ende habe ich es geschnallt, was nicht über den kleinen Fehler hinwegtäuschen sollte, das einige Szenen auch im Rückblick nichts anderes bleiben als unnötiges Ausschmücken eines Sachverhalts, der allen sowieso schon lange klar sein sollte. Aber was die letzten 10 Minuten angeht, da hast du mit deinem sehr charmanten Vergleich mit dem Reagenzglas im Telekolleg defintiv recht.
Allerdings vermisse ich auch bei dir wie bei so vielen anderen Kritiken die Hervorhebung der grandiosen Leistung von Alexander Siddig, der sie meiner Meinung nach alle getoppt hat. Aber gut: Das ist halt auch wirklich Geschmackssache. Mehr zu meinen Ansichten gibt's in meiner Kritik.
Du weisst ja, wo du sie findest. :-)
Ich finde es regelrecht erschreckend, mit welcher Vorsicht, distanzierter Objektivität und bewusster Ausgewogenheit Stephen Gaghan diesen Film gemacht hat. Bloß niemandem zu nahe treten! Ja überparteilich bleiben!
Verwerflich ist das sicherlich nicht, wirkt aber so brav wie ein Streberschüler, der gerade eine objektive Bestandsaufnahme als Hausaufgabe aufgekriegt hat. Ich hätte mir gewünscht, dass der Film mal auf die Kacke haut, anstatt dreimal nach links und rechts zu schauen, bevor er die Straße überquert. Etwas mehr Emotionen und eine stärkere Vermenschlichung seiner Figuren hätten ihm gut getan.
Nehmen wir Spielbergs MUNICH als Vergleich. Ein Film, der seine Parteien ebenfalls gleichberechtigt darstellt und keine explizite Schuldzuweisung formuliert. Der Unterschied ist nur, dass Spielberg sich traut, seine Figuren auch als Menschen zu sehen, anstatt so Reissbrettfiguren zu zeigen wie SYRIANA. Der Mann hat keine Angst, dass er den einen oder anderen Zuschauer vielleicht provozieren und Kontroversen auslösen könnte. Er zieht sein Ding durch und man merkt MUNICH einfach die Emotionen an, die er in diesen Film investiert hat. Und der Knackpunkt ist einfach: MUNICH ist kein objektiver Film, sondern gibt Spielbergs Sichtweise wieder, die halt objektiv ist - und das ist ein gewaltiger Unterschied. Vor allem fühlt sich Spielberg über sein Sujet nicht erhaben und hat nicht die Absicht, den Zuschauer über irgendetwas zu belehren und einen reinen Informationsfilm zu machen.
SYRIANA hingegen hat ja schon panische Angst davor, seinen Figuren menschlich zu nahe zu treten und legt sich selbst eine kritische Distanz auf. Deshalb funktioniert SYRIANA nicht als dramatische Erzählung, sondern nur als politische Bestandsaufnahme. Stephen Gaghan ist eine elende Lusche, die es sich entschieden zu bequem macht!!
Mich störten die papierenen Dialoge, mich störte die Konstruiertheit der Erzählung, mich störte die bequeme Figurenzeichnung, mich störte der pseudodokumentierende Stil.
Und wenn man schon so ein Lehrstück von Film herausbringt, sollte man auch wirklich Neues zu erzählen haben. Entweder das, oder man konzipiert den Film lieber als menschliches Drama.
@ philip
richtig, frei von mängeln ist "syriana" nicht. auch haben manche szenen ein zu großes gewicht, was nicht nötig gewesen wäre. denke da z.b. an die spiele zwischen den beiden söhnen des emirs, das hätte man auch schneller und kompakter darstellen können.
alexander siddig kannte ich vor "syriana" gar nicht, werde aber seinen nächsten projekte jetzt aufmersamer verfolgen. tolle lesitung, wie von fast dem ganzen ensemble (und als ensemble-film sehe ich "syriana").
@ scf
das klingt jetzt fast so, als hättest Du "syriana" 0 % gegeeben! *g*
wie Du gelesen hast, fand ich diese distanz und objektivität gerade gut. dieses verwischen von weiß und schwarz. ja, spielberg geht einen emotionaleren weg, von der grundaussage sind sich beide film aber sehr ähnlich: jeder hat dreck amstecken, ob er wahr haben will oder nicht (z.B. der energie-analyst).
gaghan tust Du vielleicht jetzt unrecht, in dem Du seine neutralität verurteilst. obwohl diese neutralität nur den figuren und nicht dem eigentlichen thema ölgeschäft" gilt. da hat er doch eine ganz klare haltung, weshalb der film in den USA auch angefeindet wurde.
Was bin ich froh das ich mich gegen SYRIANA entschieden habe. Scheint definitiv kein Film für MICH zu sein. :-)
ne timo, das glaube ich auch, was aber noch nichts über die qualität von "syriana" aussagt ;-)
das wäre natürlich mein nächster Satz gewesen ;-) Soderbergh
ja, spielberg geht einen emotionaleren weg, von der grundaussage sind sich beide film aber sehr ähnlich
...was die Frage anschließt, warum um alles in der Welt ich mich mit dem bequemen SYRIANA begnügen sollte, wenn es noch Spielbergs ausgereifteren MUNICH gibt.
Beide Filme verkünden mir kaum Neues, aber Spielbergs Werk besitzt halt mehr erzählerische und filmische Qualität. Also ziehe ich es vor. Ganz einfach.
@ scf
die grundaussage bezieht sich natürlich zweimal auf unterschiedliche themenkomplexe (terrorismus, öl-geschäft), weshalb es durchaus sinn macht, beide film zu sehen. etwas anderes wäre es, wenn beide das gleiche thema behandeln würden. dann würde ich vielleicht auch spielberg den vorzug geben.
Ich finde nicht, dass es wegen der unterschiedlichen Thematik Sinn macht, beide Filme zu sehen.
Nun ordne ich die Thematik/die Aussagen eines Werkes niemals höher ein als seine filmische Qualität (siehe HOTEL RUANDA).
Was bringt es mir, wenn ein Film mir erzählt, wie furchtbar ungerecht die Welt ist (weiß ich selber), ansonsten aber nicht viel zu bieten hat? Für mich als Cineasten ist das völlig witzlos.
Aber ich will SYRIANA nicht auf eine Stufe mit HOTEL RUANDA stellen. RUANDA war um Welten schlechter, was Erzählung, Figuren und Handwerk angeht. SYRIANA besitzt neben seinen Schwächen zumindest einige interessant gemachte Szenen und lässt sich im Großen und Ganzen eigentlich gut anschauen. Würde vielleicht 6 von 10 Punkten vergeben.
das ist mir schon bei Deiner kritik zu "syriana" aufgefallen. Du mäkelst hier und da, und dabei landet der film dann doch im guten mittelfeld bei Dir. vielleicht hattest Du von gaghan noch höhere erwartungen. da ich um die sperrigkeit und spröde inszenierung schon wusste, fiel es mir vielleicht leichter, mit den stilmittel mich zu arangieren.
Ich fand den Film sehr gut als ich ihn im Kino gesehen hatte. Und von Neutralität habe ich auch nichts gespürt, ich finde Gaghan hat Stellung gegen die amerikanischen Öl-Multis bezogen.
Und HOTEL RWANDA fand ich auch gut :)(vielleicht hab ich aber auch nur keinen Geschmack - was ich aber nicht glaube).
Denke, das ich zu dumm bin für diesen Film, habe zwei mal versucht mir dieses Werk anzuschauen und jeweils nach einer halben Stunde ausgemacht. Mein Wille war groß aber der Funke wollte einfach nicht überspringen. Kann mich erinnern das ich darüber sehr verärget war und habe den Film aus meiner Sammlung geworfen. In der Videothek schweifen meine Blicke oft über das Cover, aber ich glaube das ich immer noch nicht reif genug für "Syriana" bin. Werde wohl warten bis alle Haare grau geworden sind.
A.Montana
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