Montag, Februar 27, 2006

Zuletzt gesehen - Stay





Stay USA 2005

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Das hätte ich Marc Forster nach seinem weinerlichen bräsigen "Finding Nerverland" nicht zugetraut. "Stay" ist ein eleganter, perfekt getimter Mysterythriller, der das Genre zwar nicht mit seiner Auflösung neu erfindet, aber bestens unterhält und eine spannende Story zu erzählen hat. Da ist es eher zweitrangig, dass man das Ende bereits recht früh ahnt, denn "Stay" ist im Unterschied zu "The Sixth Sense" kein Film, der mit dem Wissen um den Plot-Twist kollabiert. Dafür geht von der hypnotischen Optik und dem Score eine zu große Sogkraft aus. Fast wie in einem Traum bewegt sich auch der Zuschauer durch diese 99 Minuten. Den Darstellern, allen voran Ryan Gosling, gehört sicher ein Teil dieses künstlerischen Erfolgs zugesprochen. Wie auch der wunderbaren Kameraarbeit von Robert Schaefer. Weniger kryptisch als befürchtet, deutlich stringenter als gedacht. "Stay" lädt zum Verweilen zwischen zwei Welten und zum mehrmaligen Ansehen ein.

2 Comments:

Blogger Scarlettfan said...

SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER!!

Gebe Dir Recht, dass der "Plottwist" (eher: die finale Enthüllung) nicht das Entscheidende an diesem Film ist. Das Interessante ist eher die ganze mysteriöse Handlung, die davor gezeigt wird. Das Finale klärt ja nur auf und gibt einen Hinweis, wie man den Film deuten sollte. Mit dem Wissen, dass alles nur dem Hirn des verletzten Unfallfahrers entsprungen ist, ist es ja noch nicht getan. Man muss den Film doch noch mal Revue passieren lassen und reflektieren, was wo und warum so gezeigt wurde. Zum Beispiel bekommt die Szene, in der sich Psychologe und Unfallfahrer das erste Mal im Büro treffen, eine ganz neue Bedeutung, wenn man die Auflösung des Films kennt. Oder als der Psychologe kurz vor dem Zerbröckeln der Phantasiewelt bei Naomi Watts anruft und sagt: "Ich weiß nicht, was passieren wird und ob wir beide uns wiedersehen werden, aber denk immer daran, dass ich dich Liebe." Das sind so Dinge, die erst rückwirkend einen Sinn erhalten. Hat mir gefallen, wie man sich nach der Filmbetrachtung alle Puzzleteilchen zu einem sinnvollen Ganzen zusammenlegen konnte.

PS: Schau mal bei Gelegenheit in Timos Blog vorbei. Wir versuchen da zu ergründen, inwieweit und ob überhaupt es Forsters Verdienst ist, dass STAY so gelungen ist. Würde mich mal interessieren, was Du zu dieser Diskussion meinst.

Februar 27, 2006 5:53 PM  
Blogger Marcus kleine Filmseite said...

werde mir den film vielleicht sogar ein zweites mal im kino ansehen, weil die faszination wohl dort am größten sein dürfte, wenn er denn noch nächste woche überhaupt läuft.

und richtig, der twist und die auflösung unterfüttern das zuvor gezeigt mit sinn und so etwas wie "logik" (na ja), aber sie reduzieren nicht alles in "stay" auf diese pointe. das gefällt mir. werde nachher auch mal bei timo vorbeisehen!

Februar 27, 2006 6:10 PM  

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