Dienstag, August 30, 2011

Final Destination 5 - Eine neue Runde, eine neue Runde!


USA 2011

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Der Horrorfilm ist das Genre der Fortsetzungen. Was einmal funktioniert, sollte schließlich auch ein zweites, drittes, viertes Mal funktionieren. Getreu diesem Motto geht die erfolgreiche Final Destination-Reihe nun bereits in ihre fünfte Runde. An dem Grundkonzept hat sich dabei seit Teil 1 kaum etwas verändert. Die Fans bekommen exakt das, was sie erwarten. Weiterlesen auf Koeln.de.

Montag, August 22, 2011

Midnight in Paris - Schlafwandler


USA 2011

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Woody Allens Arbeitspensum ist mehr als außergewöhnlich. Jahr für Jahr dreht der wohl bekannteste Stadtneurotiker einen neuen Film. Nach zuletzt eher düsteren und mitunter recht zynischen Geschichten entführt uns sein jüngstes, bezaubernd leichtfüßiges Werk in die Stadt der Lichter und der Liebe. Seine ungemein verspielte Liebeserklärung an Paris bietet Wohlfühlkino und reichlich Nostalgie. Weiter auf Koeln.de.

Sonntag, August 14, 2011

Planet der Affen: Prevolution - Primaten aller Länder...


USA 2011

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Affen sind unsere nächsten Verwandten und uns ähnlicher, als wir es gemeinhin denken. Nach dem missglückten Remake-Versuch von Tim Burton hat sich Hollywood nun der Vorgeschichte des Kultklassikers Planet der Affen angenommen. Dank seiner rasanten Inszenierung und der Schauspielkunst von „Gollum“-Darsteller Andy Serkis sollte der Film neue und alte Fans für sich gewinnen können. Weiterlesen auf Koeln.de.

Sonntag, August 07, 2011

Super 8 - When we were young


USA 2011

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Lost-Schöpfer J.J. Abrams und Meisterregisseur Steven Spielberg schwelgen in Erinnerungen. Was dabei herauskommt, kann sich in jeder Hinsicht sehen lassen. Ihre nostalgische Science-Fiction-Geschichte verweist nicht nur äußerst charmant auf Genregrößen wie E.T. und Die unheimliche Begegnung der dritten Art, sie ist zugleich ein anrührendes Plädoyer für Freundschaft und Zusammenhalt. Zur Kritik auf Koeln.de.

Dienstag, August 02, 2011

Geständnisse - Confessions


JPN 2010

+++1/2

Selbst für japanische Verhältnisse ist das, was Tetsuya Nakasima (Kamikaze Girls, Memories of Matsuko) seinem Publikum hier zumutet, starker Tobak. Eine alleinerziehende Mutter setzt nach dem gewaltsamen Tod ihrer einzigen Tochter einen perfiden Racheplan in die Tat um, bei dem sie die noch minderjährigen und vor dem Gesetz daher strafunmündigen Mörder der aus ihrer Sicht gerechten Strafe zuführen will. Nicht zuletzt Nakashimas visueller Einfallsreichtum hebt diese tieftraurige, unbarmherzige Vendetta auf eine Ebene mit Park Chan-wooks preisgekrönter Rachetrilogie.

Filmkritik:

Der letzte Tag vor den Schulferien entwickelt sich für die Schüler der Klasse 7B zu einem ganz realen Albtraum. Vor ihnen steht wie immer ihre Klassenlehrerin Frau Moriguchi (Takako Matsu) – soweit nichts Ungewöhnliches. Doch dann beginnt sie von ihrer Tochter Manami zu erzählen, die kürzlich auf tragische Weise ums Leben kam. Ihr Tod war jedoch kein Unfall und auch krank war das kleine Mädchen keineswegs. Vielmehr glaubt Manamis Mutter fest daran, dass sie ermordet wurde – von zwei Schülern dieser Klasse. In deren Milchpäkchen habe sie HIV-infiziertes Blut von Manamis Vater gespritzt. Moriguchi sinnt auf Rache und da sie zugleich nicht an den Rechtsstaat glaubt, der es jugendlichen Straftätern ihrer Meinung nach viel zu leicht macht, nimmt sie das Gesetz in die eigene Hand. Sie will, dass Manamis Mörder genauso leiden und ihre schreckliche Tat auf ewig bereuen.

Mit Moriguchis scheinbar emotionslos vorgetragenem Racheplan, dessen perfide Details erst nach und nach ans Licht kommen, eröffnet der neue Film des Japaners Tetsuya Nakashima. Nach vier Jahren der kreativen Pause und seinem ebenso quietschbunten wie verspielten Memories of Matsuko muss man sich in Geständnisse – Confessions auf einen radikalen Stimmungswechsel einstellen. Die Welt, die er uns hier zeigt ist düster, zynisch, hoffnungslos. Es ist ein verlorener Ort, an dem das Prinzip von Gewalt und Gegengewalt, von Rache und Vergeltung regiert. Die be- und erdrückende Stimmung ist ebenso wie die scheinbare Eiseskälte seiner Hauptfigur nur schwer zu ertragen. Vor allem schockiert die Ausweglosigkeit der in Gang gesetzten Gewaltspirale, die bis zur letzten bitteren Pointe jede Hoffnung auf Besserung bereits im Ansatz zerstört.

In dieser bitteren Konsequenz steht Nakashimas nihilistisches Rachedrama ganz in der Tradition anderer prominenter Genrevertreter. Der Vergleich zu Park Chan-wooks Rachetrilogie und dort speziell zu Lady Vengeance ist einfach zu naheliegend, um in diesem Zusammenhang nicht zitiert zu werden. Dabei zeichnen beide Filme ihre Hauptfiguren als vordergründig ungemein starke, innerlich jedoch zutiefst schwache Personen, für die ihre Vendetta zum neuen Lebensinhalt wird. Abseits dieser inhaltlichen Parallele verstehen sich beide Filmemacher als Kinoästheten, die vornehmlich über Bilder eine emotional fesselnde Geschichte erzählen wollen. Nakashimas unbändiger Stilwillen dominiert auch in seinem neuen Film jede Einstellung. Mehr noch als Park setzt er dabei auf eine surreale Albtraum-Ästhetik, über die das Geschehen nicht selten eine an Mangas angelehnte Entfremdung erfährt. Geständnisse wechselt vor dem Hintergrund seiner düsteren Rache-Agenda zwischen Comic-Strip, Videospieloptik und Musikvideo mit großer Eleganz hin und her. Unterlegt wurden diese oftmals in Zeitlupe gefilmten Bilderstrecken mit melancholischen Indie-Rocksongs unter anderem von Radiohead.

Hinter seiner einprägsamen Optik verbergen sich zudem eine Vielzahl unberuhigender Fragen. Ob Moriguchis Plan moralisch zu verurteilen ist oder nicht, mag noch die leichteste und offensichtlichste davon sein. Man mag ihr Vorgehen in seiner Brutalität widerlich und unmenschlich finden, gleichwohl dürfte ihr Schicksal und die Art, wie Nakashima es erzählt, niemanden unberührt lassen. Nach diesem Film ahnt man, wozu Menschen im Schlechten fähig sind. Die Hölle, das sind nicht immer die anderen, die Hölle, das sind manchmal eben auch wir.

Für Programmkino.de.